Meine Story
Ich, wie alle anderen normalen Kinder, hatte keine Angst vor dem Auftreten. Ich liebte es. Aber es hat sich geändert.
Ich habe sogar vergessen, dass ich Sängerin sein wollte. Aber dann ist ein schicksalhaftes Ereignis passiert.
Tokio Hotel sind in Russland bekannt geworden. Sie haben mich inspiriert
– wieder singen zu lernen
– Deutsch zu lernen
– und nach Deutschland zu ziehen.
Ich habe angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen.
Ich habe damals Cello gespielt und meine Lehrerin wollte nicht, dass ich singen lerne. Und sie hat mich gewarnt, dass Singen gefährlich sei und ich mein ganzes Leben lang heiser sein würde.
Trotzdem habe ich mit Gesang angefangen, aber meine erste Lehrerin hat mir nur Falsett beigebracht. Als ich versucht habe, mit der Bruststimme zu singen, wurde mir gesagt „nicht schreien!“
Nach einem halben Jahr dachte ich mir, das bringt mir nichts, ich werde das selbst zu Hause probieren. Ich musste sehr viel Scham verarbeiten, bis ich singen konnte, weil meine Stimme eklig klang, dachte ich. Aber es hat geklappt. Nach ungefähr 8 Monaten konnte ich relativ gut singen. Und mit der Bruststimme. Ich habe so ungefähr 2-3 Jahre lang gesungen. Ich bin auch aufgetreten. Auch mit schwierigen Liedern. Aber danach ist wieder etwas passiert, das mich wahrscheinlich bis heute noch beeinflusst. Ich habe damals auch Lieder geschrieben und Kompositionsunterricht gehabt. An diesem Tag sollten wir mein Lied aufnehmen. Mit dabei war ein Typ, der Operngesang studiert hat. Ich bewunderte immer die Menschen, die singen konnten und Gesang studiert haben.
Er hat etwas ungefähr das zu mir gesagt:
Du singst nicht, sondern schreist. So wirst du deine Stimme zerstören und es klingt auch schrecklich. Du solltest damit aufhören.
Und das wars…
Im Laufe des nächsten halben Jahres haben Schmerzen beim Singen angefangen. Langsam konnte ich nicht wie früher singen. Lustig ist, dass ich später von diesem Typen ein paar Gesangsstunden genommen habe. Und wisst ihr, wie er gesagt hat, dass ich singen soll? Genau, mit Falsett! Er setzte mich 5 Jahre zurück.
Da war ich schon 18 und habe angefangen IT zu studieren, weil „man mit Musik kein Geld verdienen kann und singen konnte ich sowieso nicht“. Nach einem Jahr habe ich aber aufgehört. Meine Mama war dagegen, sie meinte, dass ich fertig studieren soll, aber ich wollte mich an einer Hochschule für Musik in Russland bewerben, für Komposition.
Ich habe immer noch nicht gesungen. Aber meine Mama hat ein Konservatorium in Prag gefunden und nach 4 Monaten habe ich dort die Aufnahmeprüfungen gemacht.
Mein erstes Jahr in Tschechien hatte ich wieder Gesangsunterricht. Ich musste wieder im Falsett singen. Später habe ich einen anderen Lehrer gefunden, der angeblich „sogar einem Stuhl das Singen beibringen kann“. Er hat mir gleich gesagt, dass ich nicht Rock singen können werde, höchstens Lieder von Christina Perry. Ich habe dann aufgehört zu singen, weil er das jeden Unterricht wiederholt hat. Und ich war einfach demotiviert.
Ein paar Monate später habe ich es wieder probiert. Aber wieder mit Schmerzen und komischem Gefühl. Und die toxische Atmosphäre am Konservatorium hat mir auch nicht geholfen, weil alle gegenseitig sehr neidisch waren. Endlich habe ich meinen Abschluss gemacht. Ich habe immer noch nicht gesungen.
Dann habe ich CVT gefunden. Diese Methodik sagt, dass alle singen können. Es klang für mich wie ein Märchen. Und ich dachte, ich versuche es noch einmal und wenn es nicht klappt, dann vergesse ich es einfach.
Und es hat geklappt.
Die Technik war gut und ich hatte keine Schmerzen mehr.
Aber mit psychischen Problemen muss ich immer noch kämpfen, weil ich eine sehr schwierige Geschichte hatte.
Deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, mit psychischen Problemen zu arbeiten damit die Technik funktioniert.